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Sri Lanka erleben…

Ayubowan!

Meinen letzten Teil meines Sabbaticals verbringe ich mit Thomi. Seit dem 11. Nov. ist er nun auch hier in Sri Lanka und wir reisen mit unserem Driver gemütlich durchs Land. Ursprünglich planten wir an die Ostküste zu fahren. Aber seit einiger Zeit regnet es dort stark und an einzelnen Orten haben sie Überschwemmungen. Deshalb haben wir uns für den Süden und die Westküste entschieden. Man ist ja schliesslich flexibel… Dort ist es trocken, heiss und sonnig. Seit etwa 2 Jahren gibt es auch eine Autobahn, die Colombo und den Süden verbindet. Dies erspart einem ein paar Stunden Autofahrt! Bevor man den Expressway allerdings erreicht, muss man sich durch den Stadtverkehr von Colombo durcharbeiten. Und der kann ganz schön ‚heavy’ sein und alleine die Fahrt bis zum Start der Autobahn dauert 2 Std.

Die ersten paar Tage waren wir in der Gegend von Galle, Mirissa, Matara und Tangalle. Es gibt da auch Wale und grosse Delphin-Kolonien, aber leider ist jetzt nicht Saison dafür, obschon es überall Angebote gibt mit Wale-Watching Booten. Da wir es wussten, haben wir erst gar keinen solchen Boot-Trip gebucht. Lonely Planet sei dank!!! Da die Hochsaison erst im Dezember so richtig startet, braucht man auch nicht im Voraus ein Zimmer zu reservieren. Die ersten drei Nächte waren wir in Mirissa und haben in einer Cabana mit Sicht auf den Ozean unser Häuschen bezogen. Von dort aus machten wir Ausflüge in die nähere Umgebung. Die Dörfer am Meer leben vor allem vom Fischen. Entlang der Küsten gibt es überall ‚Fischmarkets’ und man kann den Fischern beim Muddle-Fishing zuschauen. Beim Muddle-Fishing fahren sie mit einem Boot etwa 1km von der Küste weg und legen das Netz mit 2 Enden ins Meer. Am Netz gespannt sind viele Bojen, damit das Netz nicht untergeht. Dann ziehen die Fischermen das Netz vom Land aus an beiden Enden immer weiter zusammen, bis es schlussendlich mit den gefangenen Fischen wieder an Land ist. Pro Seite ziehen etwa 10 – 12 Männer, die auch im Chor den speziellen Muddle-Song dazu singen. Dafür ist harte Knochenarbeit im Team gefragt, denn es ist das Einkommen vieler Familien!

Überall gibt es Fischmarktes. In den Dörfern sind es meist ein paar Tische und in Negombo (nördlich von Colombo) gibt es einen täglichen grossen Fischmarkt. Um live dabei zu sein, wenn die grossen Fänge ausgeladen, zerschnitten und verkauft werden, heisst es früh Tagwache. Das Leben dort startet kurz nach 5.00 Uhr und das Schreien der Verkäufer muss man erleben…. Es gibt auf diesem Markt Fische, von denen wir nicht mal wussten, dass sie existieren. Grosse, kleine, farbige und auch wenige uns Bekannte wie Tuna oder Red Snapper. Der Geruch ist ziemlich stark und am besten geht man mit leerem Magen….

Nach dem fast 30 Jahre dauernden Bürgerkrieg herrscht zum Glück seit May 2009 endlich wieder Frieden im Lande. Obschon auch vorher das Land bereist werden konnte, boomt seit Kriegsende der Tourismus sehr stark und ist eine wichtige Einnahmequelle und somit auch Arbeitgeber in vielen Regionen. Man kann fast zuschauen, wie sich die Gebiete entwickeln, neue Infrastrukturen, Hotels, Restaurants oder andere Bauten entstehen.

Und hier noch ein paar Infos über Sri Lanka:

Reis

Der Reis gehört praktisch zu jeder Mahlzeit dazu. Es gibt unzählige verschiedene Sorten von Reis in Sri Lanka. Im Vergleich zu Kartoffeln, die hier teuer sind, ist der Reis aus der ceylonesischen Küche nicht wegzudenken. Ein Beispiel: 6 Angestellte essen pro Woche zusammen rund 20 kg Reis. Und der muss zuerst mal organisiert werden… Ein solches Reisland hat natürlich auch die entsprechende Infrastruktur. Es gibt spezielle Reisläden, wo etwa 8 verschiedene Sorten Reis im Offenverkauf angeboten werden. Und auch sonst hat jeder grössere Lebensmittel-Laden dies im Angebot.

Sprachen

Sinhala, Tamil und Englisch sind die drei Landessprachen. Je nach Gebiet ist die eine oder andere stärker verbreitet. Mit zunehmender Entwicklung sprechen immer mehr Leute Englisch und dies vor allem in den Touristengebieten.

Transportmittel

S.L.T.B. – Sri Lanka Transport Board

Sehr viele Einheimische reisen in den unzähligen Bussen durchs Land. In jedem Dorf gibt es einen zentralen Bus-Terminal, wo immer viel Treiben herrscht. Der Bus ist neben dem Tuc-Tuc ein wichtiges Transportmittel im ganzen Land. Manchmal fahren die wahnsinnig schnell und liefern sich untereinander Rennen, damit jeder er erste ist, der die Passagiere einsammeln kann. Sie überholen alles, was sich ihnen in den Weg stellt, ob Kuh, Mensch oder Auto. Ganz nach dem Motto: Der Stärkere gewinnt. Auch sind die Busse zum Bersten voll und auf gewissen Strecken gibt es dann nur noch Stehplätze. Ist ja zum Teil bei unserem ZVV auch so…

Schulsystem

In Sri Lanka gehen die Kinder mit 6 Jahren zur Schule. Es wird unterschieden zwischen den Government-Schulen, die nur ganz wenig kosten wie 200 Rupien (CHF 2.70) für ein Semester und den Privatschulen, die mit 100’000 Rupien (CHF 13’500) für ein Semester einiges teurer sind. Ab dem ersten Jahr lernen alle bereits Englisch. Getragen werden Schuluniformen. Die Jungs in Hosen und die Mädchen in Röcken. Das System wurde zur Zeiten der Engländer eingeführt und besteht bis heute. Die Kinder wohnen teils auch in abgelegenen Dörfern und haben einen langen Schulweg. Die Bus-Terminals sind zwischen drei und vier voll von Schülern, die sich wieder auf den Heimweg machen.

Religionen

Wie vielerorts auf der Welt haben auch die Religionen Sri Lanka in verschiedene Gebiete geteilt. Und trotzdem mischen sich die verschiedenen Religionen wie Buddhismus, Hinduismus, Islam und Christen in allen Gegenden. Es gibt auf der Insel verteilt verschiedene Pilgerstätte, wie zum Beispiel der bekannte Berg Adam’s Peak oder Kataragama im Süden. Auch die Stadt Kandy ist bekannt, wo sich der Tempel mit dem heiligen Zahn vom Buddha befindet.

Auf 100 Einheimischen sind die verschiedenen Religionen aufgeteilt wie folgt:
69 Buddhisten, 8 Muslim, 7 Hindu, 6 Christen, 10 andere

Bevölkerung

In Sri Lanka leben rund 20.8 Mio. Menschen. Die jährliche Inflation beträgt heute etwa 5.9 % und Arbeitslose sind ca. 5.8 % registriert. Das ca. schreibe ich bewusst, da diese Zahl meiner Meinung nach mit Fragezeichen zu betrachten ist. Das Leben vor allem in den ländlichen Gebieten ist hart, wie wir selbst sehen und auch hören konnten. Um ein wenig Geld zu verdienen, müssen sie sehr, sehr viel machen für ihr Einkommen und auch erfinderisch sein.

Tsunami-Memorials in Seenigama (bei Hikkaduwa)

Der starke Tsunami am 26. Dezember 2004 hat auch Sri Lanka stark getroffen. Im ganzen Land kamen entlang der Küsten über 30’000 Menschen ums Leben. Die betroffenen Gegenden haben heute verschiedene Gedenkstätte errichtet. Zwei davon haben wir mit unserem Driver besucht. Sie liegen unweit von Galle im Süden entfernt. Die 20m hohe Buddha-Statue erinnert an die Höhe der Welle, die auch in Sri Lanka viel Unheil anrichtete. Eine weiterer Ort zum Gedenken liegt nur unweit dieses Buddhas, und gedenkt der über 1’270 Personen, die im Zug entlang der Küste unterwegs von Galle Richtung Norden mitgerissen wurden. Im Dorf selbst kamen nochmals 250 Personen ums Leben und es hat praktisch jede Familie ein Mitglied oder Verwandter verloren.

See you back home!

Wir haben noch knapp 12 Std.  hier im  wunderschönen Sri Lanka. Diese werden wir nochmals so richtig geniessen und uns vom Leben und den vielen lachenden Gesichtern anstecken lassen. Wir bringen das Lächeln und die Lebensfreude mit nach Hause….

Mit diesem Blog melde ich mich zum letzten Mal aus meinem Sabbatical in lovely and wunderful Sri Lanka. Ich hatte ein ganz tolles Time-Out, habe viel Neues erfahren und tolle, liebenswerte Menschen kennengelernt. Lange Rede – kurzer Sinn: Ich hatte eine einmalige Zeit hier, konnte Distanz gewinnen, mich gut erholen und abschalten. Natürlich freue ich mich auch, euch alle bald mal wieder persönlich zu sehen. Auf ein nächstes Mal back home in Switzerland….

Wir senden euch die letzten lieben Grüsse aus meinem Sabbatical und unseren Ferien!!!

Barbara & Thomas –> baebsu

Anmerkung zu den Fotos: Die Menschen hier sind gegenüber Fremden und auch Kameras sehr positiv eingestellt. Einige wollen sogar speziell, dass man von ihnen Fotos macht:


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Ayurveda: Ernährung

Ayubowan aus Sri Lanka! 

Etwas mehr als Halbzeit von meinem Sabbatical ist vorbei! Und natürlich möchte ich euch alle nochmals an meinen weiteren Erlebnissen des Ayurvedas teilhaben lassen.

Im vierten Teil meines Blogs möchte ich etwas näher auf die Ernährung eingehen, welche bei einer Ayurveda-Kur auch einen wichtigen Bestandteil einnimmt. Eines schon mal vorweg! Die Ayurveda-Küche ist lecker und sehr vielseitig und wer A sagt muss auch B sagen und ich lasse mich auf dieses Abenteuer ein… Je nach Konstitutionstyp werden die Nahrungsmittel individuell bestimmt und sind von Person zu Person verschieden. Die Ayurveda-Küche orientiert sich nicht primär an Kalorien, Fetten, Kohlenhydraten oder Ballaststoffen, wie dies die moderne Ernährungswissenschaft tut. Das ist doch schon mal sehr sympathisch!!! Mehr Wert hingegen wird auf die Verträglichkeit der Nahrung gelegt und diese ist jeweils abhängig von der Ausprägung der Doshas (Bioenergien) Vata, Pitta und Kapha der jeweiligen Person. Die Annahme ein Birchermüesli, viel Salat oder rohes Gemüse seien aufgrund der Vitamine und Ballaststoffe gesund, ist zum Beispiel bei der ayurvedischen Küche gar nicht zutreffend. Es hat zwar ein ganz kleines Salatbuffet aber von diesem sollte, wenn überhaupt, zum Mittagessen geschöpft werden. Die ayurvedische Küche geht davon aus, dass Salat oder auch Rohkost schwer zu verdauen sind und deshalb schon gar nicht abends gegessen werden sollten. Gekochte Nahrung ist grundsätzlich leichter verdaubar und absorbiert auch die Nährstoffe für den Organismus besser. Am Besten wäre in diesem Falle, den Salat ganz vom Speiseplan streichen! Bin ja mal gespannt, wie das zu Hause umsetzbar ist. Hier, wo alles für mich gekocht wird, ist das auch kein Problem…

Damit auch weniger Geübte das Ganze verstehen, sind alle Gerichte und Speisen am Buffet mit den jeweiligen Buchstaben beschriftet. Vor allem sehr viele Gemüse-Curries stehen zur Auswahl und wenn Fleisch, dann nur ab und zu mal Chicken oder Fisch. Rind- und Schweinefleisch, Meeresfrüchte, gekochte Tomaten (Pizza und Pastasugo ade!) sind gar nicht empfehlenswert! Aber es gibt auch sehr viele frische einheimische Früchte wie Mangos, Papaya, Passionsfrucht und die süssen kleinen Bananen. Exzellent! Auf Ananas sollte wegen der Säure auch verzichtet werden. Dabei sind sie hier doch so fein…

Fazit: Das Morgenessen beginnt für mich bereits mit warmen und gekochten Speisen. Es gibt Milchreis oder Haferbrei mit Zimt angereichert, eine Kräutersuppe oder String-Hoppers, Pittu, Dahl, Kichererbsen oder Green Gram (eine Art Linsen). Dazu ein leckerer Morning Chai (Schwarztee mit vielen Gewürzen und Milch), total lecker… PS: Kaffee ist auch nicht erlaubt und in der ceylonesischen Küche nicht verbreitet! Wenn ich da so an ein paar Kaffitanten unter euch denke, muss ich schmunzeln :-)… Es war auf alle Fälle alles sehr lecker und hat total gut gemundet!

Während des Tages sollte viel heisses Wasser getrunken oder spezielle Ayurveda-Kräutertees werden. Alle Gäste rennen mit Thermoskannen anstatt Bier- oder Weinflaschen oder Cocktailgläser herum. Denn Alkohol ist ziemlich tabu! Aber das war überhaupt kein Problem. Hier gibt es so viele frisch gepresste Fruchtsäfte und diese sind immer erlaubt und sind ja so lecker! Und wenn dann später mal ein Regelverstoss erfolgt, dann ganz bestimmt mit einen feinen Glas Rotwein und einem Stück Rindfleisch (Bife de Chorizo) nach Thomis Art!!!

Rückkehr in mein früheres ICH… 

Nachdem ich mich nach 4 Wochen Ayurveda-Kur im Hotel verabschiedet habe, bin ich mittlerweile wieder bei unseren Freunden zu Hause. Hier geniesse ich eine weitere Woche meines Sabbaticals und werde sehr verwöhnt. Auch Ramany kocht ayurvedisch, da wie bereits früher erwähnt, fast jeder Haushalt die Geheimnisse dieser Lebensart kennt und danach lebt.

Mit dem Besuch vom Oktober-Fest in Colombo wurde dann aber auch mein Alkoholverbot definitiv aufgehoben. Kaum zu glauben, aber auch ein Oktoberfest gibt es hier! Vor ein paar Tagen gingen wir in die Stadt (mit privat driver selbstverständlich!) und hatten Lunch im altbekannten Grand Oriental Hotel. Ein Hotel aus der früheren Kolonialzeit mit Blick auf den Hafen. Ich habe vor meinem Sabbatical noch einen Roman über Sri Lanka gelesen und da spielte ein Teil davon auch in diesem Hotel. Ich habe mich so richtig in die Zeit zurückgesetzt gefühlt, als die Engländer hier waren auf den Teeplantagen. Mit Blick auf den Hafen haben wir das Mittagessen genossen. Wahnsinn was hier alles auf- und abgeladen wird von den Containerbooten aus der ganzen Welt. Sehr beeindruckend! Danach war Lady-Shopping angesagt und total erschöpft fuhren wir dann abends wieder nach Hause. In Colombo und Umgebung herrscht immer sehr viel Verkehr und mit all den kleinen Tuc-Tuc’s die sich durch die Busse, Mopeds und Autos schlängeln, ist es von grossem Vorteil einfach hinten drin zu sitzen. Mit zunehmendem Wohlstand gibt es natürlich auch immer mehr Fahrzeuge auf den Strassen. Vorteil oder Nachteil? Es kommt wie immer darauf an, von welcher Seite her man etwas betrachtet!

Hier endet dieser Blog. Auf ein nächstes Mal…

Herzliche Grüsse an euch alle,

Barbara –> baebsu

Und auch hier wieder ein paar Bilder dazu:


Ein Kommentar

Ayurveda: Die verschiedenen Behandlungsarten

Ayubowan!

Hallo alle meine Lieben!

Bereits sind wieder einige Tage, wenn nicht Wochen vergangen seit meinem letzten Blog. Ich geniesse immer noch meine Ayurveda-Kur hier in Sri Lanka. Da ich das Glück habe und auch genügend Zeit zur Verfügung stehen, habe ich mich für eine Intensiv-Kur entschieden. Diese bestimmt nun auch meinen Tagesablauf. Aber keine Angst, die Termine der Behandlungen sind human, d.h. beginnen nicht bereits schon um 6.00 Uhr morgens, was mir natürlich sehr entspricht. Hier in Sri Lanka ist allerdings sehr früh Tagwache. Es wird hier sehr früh hell und um 6 Uhr herrscht schon überall reges Treiben. Sogar ich schaffe es früh aufzustehen und runter zur Beach zu gehen oder einen ‚Morgenschwumm’ im Pool zu machen. Das Meer ist nicht empfehlenswert, da die Strömung sehr stark ist und es hat auch überall Badeverbot-Tafeln. Ein Spaziergang im Sand ist aber auch herrlich und dann den Einheimischen zuzuschauen, ob sie nun fischen oder auf den nächsten Gast für eine Bootsfahrt warten, der auf eine der kleinen vorgelagerten Inseln chauffiert werden will.

Am Tag nach meiner Ankunft im Hotel hatte ich einen Termin bei der Ayurveda-Ärztin. Das Ayurveda-Studium dauert insgesamt 6 Jahre und ist für viele wieder sehr aktuell und ein beliebtes Fach. Und dies nicht nur, weil die Touristen (siehe meine Wenigkeit!) eine Behandlung machen, sondern auch die Einheimischen selbst leben stark nach der Ayurveda-Philosophie. Während der Kolonialzeiten unter den Portugiesen, Holländer und Engländer war die Lehre strikte verboten und die damaligen Ärzte wurden verfolgt und teils auch getötet. Jeder Haushalt hat in seinem eigenen Garten unzählige Kräuter und Pflanzen, die für dies und das helfen und angewendet werden. Aus diesen werden dann Pillen, Säfte und Tees hergestellt. Alles Bio-pur versteht sich! Als Vergleich zur westlichen Medizin kommt es am ehesten der Alternativ-Medizin gleich. Nur haben sie hier natürlich ein ganz anderes Angebot von Pflanzen und das eben praktisch vor der Haustüre. Was ich aber auch herausgefunden habe (und auch das ist ja bei uns ähnlich!), sollte Ayurveda nicht helfen, dann greifen sie auch hier gerne auf die Meinung und Erkenntnisse der westlichen Medizin zurück. Aber eben – es ist wie alles auf der Welt: Glauben versetzt Berge!

Die Ärztin stellt über Puls-, Sicht- (Gesamteindruck Augen, Zunge, Haut, Stimme, usw.) das Verhältnis der drei Doshas Vata-, Pitta- und Kapha-Energien fest. Nach dieser Untersuchung erstellte meine Ärztin eine auf meinen Typ abgestimmte Kur-Karte, wo meine Ausprägungen der Doshas mit den empfohlenen Kräuter-Tees (und davon gibt es hier eine ganze Menge das kann ich euch sagen!) aufgeführt sind. Das Ziel der Kur ist es, das Ungleichgewicht der drei Doshas wieder ins Lot zu bringen.

Panchakarma

Eine Panchakarma-Kur ist in drei aufeinander folgende Phasen aufgeteilt: 1. Aufbau und Entschlackung, 2. Ausscheiden und Entgiftung der gelösten Schlackenstoffe (endlich clean und frei!!!) und 3. Aufbau- und Regenarationsphase. Je nach ärztlicher Diagnose und persönlichem Gesundheitszustand (Zivilisationskrankheiten der westlichen Bürowelt wie Nackenverspannungen, Rücken-/Gelenkschmerzen, Bandscheibe und Co. lassen grüssen!), wird ein individuelles Programm an Behandlungen und Massagen verordnet. Die medizinischen Heilöle für die jeweiligen Massagen, spielen dabei eine sehr wichtige und zentrale Rolle! Die einen riechen sehr frisch und fein, andere aber auch weniger. Die Basis vieler Öle ist Sesam oder Kokosnuss.

Das tägliche Basisprogramm besteht aus ca. 5-6 verschiedenen Behandlungen. Entspannung pur!

Phase 1

Kopfmassage: Kopf und Nacken werden mit einem speziellen Öl entspannend massiert, die Kopfhaut wird dadurch besser durchblutet, nervöse Verspannungen werden gelöst.

Gesichtsmassage: Dabei wird das Gesicht mit einer reinigenden und pflegenden Creme sanft massiert. Dies fördert die Regeneration, strafft die Gesichtszüge und gibt ein entspannendes verjüngtes Aussehen. Ihr werdet mich nicht wieder erkennen, glaubt mir!

Synchronmassage: Wow – diese Massage ist ein absoluter Hammer und Entspannung pur!!! Ich schlafe regelmässig ein dabei…. Dabei wird von 2 Therapeuten gleichzeitig synchron massiert. Faszinierend für mich, dass man das hinkriegt so synchron zu sein.

Phase 2

Shirodhara (Ölstrahl-Kopfbehandlung): Warmes Öl fliesst langsam aus einer speziellen Schale über dem Kopf pendeln über die Stirn. Abtauchen ins Nirwana… Nach der Behandlung wird der Kopf mit einem Tuch umwickelt, welches mindestens 6 Stunden anbehalten werden sollte.

Phase 3

Intensivmassage: Diese kräftige Massage behandelt vorbeugend Gelenk- und Rückenprobleme, besonders empfehlenswert bei rheumatischen Beschwerden.

Spezialmassage: Hierbei werden heisse, in Öl getränkte, Wickel auf die problematischen Stellen aufgelegt und zwischendurch immer wieder gut massiert.

Am Schluss jedes Behandlungstages gibt es ein wohltuendes Kräuterbad. Dieses Bad löst die Schlacken und unterstützt gleichzeitig den Entgiftungsvorgang. Das Highlight ist dann ein Blütenbad, eine Badewanne voller wunderschöner Blüten. Dieses habe ich noch vor mir…

Und sonst noch…

Natürlich erlebe ich neben dem Ayurveda auch sonst noch ganz viel Schönes und Interessantes. Einmal ging ich in den Buddhistischen Tempel hier im Dorf und wurde dort von einem Mönch gesegnet. Nun trage ich am rechten Arm ein weisses Bändeli, das ich erst wegnehmen darf, wenn es sich von selbst löst. Zu diesem Tempel gehören auch Elefanten und ich habe tatsächlich einen Elefantenrüssel gestreichelt. Der war ganz schön borstig und hat viele pickende Haare, die Nase ganz vorne ist aber dann fein wie ein Baby-Po. War jedenfalls ein sehr komisches Gefühl! Auch habe ich schon 2 Hochzeiten an der Beach gesehen. Dabei habe ich erfahren, dass Leute hier nur heiraten können, wenn das Horoskop aufeinander passt. Am ersten Tag findet die Feier wie bei uns auch in einem schönen weissen Hochzeitskleid statt. Am Tag danach, also nach der Hochzeitsnacht, trägt die Braut einen roten Sari und der Ehemann ein rotes Hemd.

Ein anderes Mal ging ich auf die Tempel-Insel zur Meditation. Ein Boot führte uns herüber auf die Insel, wo ein Mönch zu Hause ist. Auf der kleinen Insel gibt es diverse kleine Rückzugsorte, wo meditiert werden kann. Wir hatten Denish dabei, der uns durch die Meditation führte. Am Schluss sang er noch ein Mantra. Das war ein sehr schönes und spirituelles Erlebnis. Auch sonst bietet der Ort hier viel an Aktivitäten. Mehrmals täglich Yoga, Wassergymnastik, Thai Chi früh morgens am Strand oder Kochkurse.

Und manchmal geht’s mit dem Tuc-Tuc auch einfach ins Dorf auf Einkaufsbummel. Die Ayurveda-Apotheke ist vollgestopft mit allerlei Heilkräutern, Cremen und fein riechenden Ölen. Mit den unzähligen Ölen haben wir dann unser eigenes Parfum gemischt. Die Verhandlungen und Gespräche mit ‚Channel‘ laufen auf Hochtouren.. Oder es geht Richtung Süden den schönen Stränden entlang. Kristallklares Wasser, aber eben hohe Wellen. Heute ist POYA-Day (Vollmond-Tag) und der wird bei den Buddhisten speziell gefeiert und es gibt kein Ausschank von  Alkohol! Mir kann das egal sein, denn seit 4 Wochen habe ich eh nur ‚Kräuter-Teeli‘ und frische Fruchtsäfte genossen und ich hab nicht mal Lust nach Alkohol bei diesen Temperaturen. Kaum zu glauben aber es stimmt!!!

Das war’s mal wieder, Fortsetzung folgt!

Ganz liebe Grüsse an euch alle,

Barbara –> baebsu

Und noch ein paar visuelle Eindrücke von meinem Aufenthalt (PS. wenn ihr mit der Maus auf den Bildern drauf bleibt erscheint die Beschreibung dazu):


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Ayurveda: Geschichte und Herkunft

Ayubowan!

Ich bin nun schon fast 2 Wochen in diesem wunderschönen Land mit tropischen Temperaturen, täglichem Sonnenschein und blauem Himmel… Nach den ersten Tagen bei meinen Freunden in der Nähe von Colombo, bin ich nun im Süden an der Westküste in Aluthgama ‚gestrandet’. Und das Wort wörtlich! Ich werde hier eine Ayurveda-Intensivkur geniessen. Ein mir bis heute  unbekanntes Erlebnis aber da ich von Natur aus neugierig bin will ich mich darauf einlassen und wissen, was sich hinter dem Begriff ‚Ayurveda, nun wirklich genau versteckt. Ich werde euch nun in diesem 2. Teil die Philosophie und Lehre des Ayurveda näher bringen. Viel Spass bei der Lektüre!

Der Begriff Ayurveda stammt aus dem Altindischen und setzt sich aus den Wörtern Ayus (Leben) und Veda (Wissen) zusammen. Somit bedeutet Ayurveda wörtlich übersetzt die Wissenschaft vom Leben.

Als ob ich das mit meinen doch schon einigen Lenzen auf dem Buckel, den Auslandaufenthalten, usw. nicht schon längst wüsste! Aber etwas dazulernen schadet ja nie und da bin ich immer offen….

Zur Geschichte des Ayurveda

Ayurveda ist eine Gesundheitslehre und ein Heilverfahren, das vor etwa fünftausend Jahren am Fusse des Himalaya-Gebirges im Norden Indiens entstand. Dort lebte damals eine wohlhabende Gesellschaft, die der ‚Göttlichen Mutter’ diente. Die Weisen dieser Kultur pilgerten in einer grossen Gruppe in die Berge, um sich mit den Krankheiten und ihrer Auswirkungen auf das Leben zu befassen. Aus diesen göttlichen Eingebungen entstand das Heilverfahren, welches heute als Ayurveda bekannt ist. Das Wesen des Ayurvedas wurde zunächst durch Gesänge und Verse überliefert. Hier (im damaligen Ceylon) wurde Ayurveda zusammen mit dem Buddhismus im Jahre 249 v. Chr. Durch den indischen Mönch Mahindra bekannt.

In der heutigen Gesellschaft ist das ja auch nicht viel anders. Wir dienen alle irgendwie und irgendwem, nur nennen wir sie heute nicht mehr ‚Göttliche Mutter’. Wie ihr die heutigen Anspruchsgruppen an unsere Gesellschaft nennen möchtet, überlasse ich jedem von euch selbst. Und auch wir pilgern heute in Gruppen neuen Trends nach. Mal ehrlich, wer hat nicht schon das i-Phone 5 gekauft oder plant es zu kaufen oder möchte es kaufen, hatte aber noch keine Zeit dazu. Ich habe sogar wieder mein altes Nokia zu Hause ausgegraben und mir hier eine Lanka Sim-Karte gekauft um mit der CH preiswert verbunden zu sein.

Die Lehre von den fünf Elementen

Die ayurvedische Philosophie besagt, dass alle Materie aus den fünf Grundelementen besteht: Erde, Wasser, Feuer, Luft, Äther. Im Menschen manifestieren sich diese fünf Elemente als sogenannte Doshas. Ayurveda geht vom Tridosha-Konzept aus und das sind die folgenden:

Vata: Steuert die Bewegungen des Körpers, des Geistes und ist für die Sinne verantwortlich. Die Kraft von Vata regt unsere Psyche an, sie reguliert die Atmung und bewirkt Kommunikation und Aktivität.

Pitta: Das Pitta in unserem Körper ist für alle Reaktionen zuständig, bei denen Wärme entsteht. Pitta stärkt auch den Intellektuell, regt die Begeisterungsfähigkeit an und fördert die Zielstrebigkeit eines Menschen.

Kapha: Dieses Dosha gibt dem Körper Stabilität und Festigkeit und verleiht ihm gleichzeitig seine Festigkeit. Kapha sorgt dafür, dass wir mit unseren Lebensenergien mass- und haushalten, stellt aber alle Reserven bereit, die dem Körper und der Seele Kraft und Ausdauer verleihen.

Ich habe mir vorgesellt wer von euch wohl welcher Typ ist und musste bei den Gedanken aber immer mal wieder schmunzeln dabei, wenn ich so an euer Dosha gedacht habe. Ihr könnt ja selber auch eine Kurz- und Eigendiagnose machen und mir diese dann mailen. Ich kann euch aber auch sagen, ihr werdet ziemlich daneben liegen. Bei mir war es jedenfalls so… 

Ich bin also in den Doshas angekommen… und habe mein Zimmer bezogen. Die Hotel-Lobby ist ein offener und sehr hoher Raum ohne Türen oder sonstigen Hindernissen, die zu öffnen sind. Dieser Baustil ist hier in den Tropen sehr verbreitet, damit die warme Luft gut zirkulieren kann. Gleich bei Ankunft habe ich einen frisch gepressten Fruchtsaft und ein kühlendes gut riechendes Tuch erhalten, um mich zu erfrischen. Das Check-in selbst dauerte nur ein paar Minuten und ich konnte mein neues zu Hause für die nächsten Wochen beziehen, grosser Balkon mit einem kleinen Ausschnitt mit Blick auf den indischen Ozean inbegriffen. Wow! Eine wunderschöne Gartenanlage mit allerlei Blumen und verschiedene Arten von Palmen. Das Hotel liegt unmittelbar zum Strand und früh morgens ist da schon viel Leben. Verschiedene Leute wie Captain Mamal bieten ihr Dienste an für eine Bootsfahrt rüber auf die Tempel-Insel oder auf dem Bentota-River. Ist ja auch verständlich, dass jeder was vom Kuchen abhaben will. die Leute sind beharrlich und folgen einem Schritt auf Schritt. Besonders so alleine, haben sie das Gefühl, dass ich umsorgt werden muss. Wenn ich dann aber jeweils sage, dass ich das Land (und eben auch die Preise!) von vielen Reisen bereits gut kenne, ist dann das Geschäft wohl nicht mehr so lukrativ. Hier im Hotel bieten sie auch täglich Yoga, Meditation und früh um 7.15 Uhr Thai Chi am Strand an.

Die Geschichte zum ersten Teil Ayurveda endet hier und jetzt! Aber es geht sicher wieder weiter irgendwann….

Herzliche Grüsse an euch alle!

Barbara –> baebsu 

PS: Temp. 31 Grad, feucht-tropisch, nachts manchmal ein kleiner Schauer. Und bei euch?

Impressionen aus den letzten Tagen:


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Die ersten Tage zu Hause und Ankunft in Sri Lanka

Hallo alle meine lieben Freunde

Gerne schicke ich euch den Link zu meinem Sabbatical-BLOG. Seit etwas mehr als einer Woche geniesse ich meinen Sabbatical und möchte euch gleich von Beginn an, an meinen Highlights teilhaben lassen. Wie seriös ich dies allerdings in den nächsten paar Wochen machen werde, dazu gebe ich schon mal keine Versprechungen ab. Am besten ihr lässt euch überraschen…

Am Freitag, 21. September 2012 habe ich mich im Büro für 10 Wochen verabschiedet. Irgendwie ein komisches Gefühl zu wissen, dass ich jetzt 10 Wochen nicht zur Arbeit fahren werde und die Tage so einteilen kann, wie es mir passt. Das heisst gleichzeitig aber auch, den Tag sinnvoll planen und nicht in den Tag hinein träumen (und das im wahrsten Sinne des Worte)… Als Person mit tiefem und guten Schaf könnte mir das nämlich schon noch passieren, aber da ich mich ja selbst am Besten kenne, starten meine Tage eben auch während dieser Zeit mit dem ‚Surren‘ meines Weckers!  Und auch Thomi meint es ja nur gut, wenn er mich am Morgen früh weckt, bevor er zur Arbeit fährt.  Aber allem in allem kann ich es ganz sicher etwas ruhiger angehen und später als gewohnt. Und vor allem muss ich früh morgens nicht aus dem Haus stressen, um die S3 noch zu erreichen nach Zürich! Das ist schon sehr viel wert für mich!

Ein paar Dinge gab es vor meinem Abflug nach Sri Lanka am 30.9.12 auch noch zu erledigen. Vieles ist über die letzten Wochen liegen geblieben und schreit danach aufgeräumt (oder noch besser entsorgt!) zu werden. Gepackt habe ich dann  schnell mit meiner gut erprobten Checkliste. Mit dieser muss ich dann nur noch die Wohnung abklappern und alles in den Koffer legen. Und ein paar Termine habe ich auch noch. Ich werde mich noch von meinem Mameli verabschieden und gemütlich ein paar Freunde treffen. Langweilig wird es mir in dieser Woche zu Hause ganz bestimmt nicht!

Am Sonntag, 30. September, bin ich nun von Zürich über Dubai nach Sri Lanka geflogen, wo ich die ersten paar Tage bei sehr guten Freunden wohnen werde in der Nähe von Colombo. In Sri Lanka waren wir schon einige Male und das Land gefällt uns sehr gut mit seinen interessanten Kulturen, hilfsbereiten Menschen, des tropisch feuchtheissen Klimas und vielem mehr. Bereits am ersten Tag der Ankunft habe ich mich deshalb auch heimisch gefühlt.  Gestern ging ich mit Ramany auf den lokalen Gemüse- und Fruchtmarkt, tagsüber geniesse ich den Pool, den herrlichen Garten mit wunderschönen Pflanzen und werde verwöhnt mit feinen scharfen Curries aus der Sri-Lanken Küche. Hmmmm, das schmeckt lecker ist aber zwischendurch wirklich spicy! Spätestens beim Dessert mit den frischen Mangos, Papayas und zuckersüssen Ananas ist die Schärfe aber auch schon wieder vorbei.

Morgen fahre ich Richtung Süden weiter, wo ich meine Ayurveda-Kur gebucht habe. Bin selbst sehr gespannt, was mich da erwartet und wie das vor sich geht. Wir werden sehen…

Vorerst mal sende ich euch allen ganz ‚heisse‘ und herzliche Grüsse in die Schweiz und hoffentlich auf bald!

ba rbara eb erle su tter

Hier ein paar Impressionen meiner ersten Woche von zu Hause und der ersten Tage in Sri Lanka:

Sri Lanka, Ja-Ela in der Nähe von Colombo:

Farbige Fauna Sri Lanka

… und tschüss, Fortsetzung folgt!!!