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Sri Lanka erleben…

2 Kommentare

Ayubowan!

Meinen letzten Teil meines Sabbaticals verbringe ich mit Thomi. Seit dem 11. Nov. ist er nun auch hier in Sri Lanka und wir reisen mit unserem Driver gemütlich durchs Land. Ursprünglich planten wir an die Ostküste zu fahren. Aber seit einiger Zeit regnet es dort stark und an einzelnen Orten haben sie Überschwemmungen. Deshalb haben wir uns für den Süden und die Westküste entschieden. Man ist ja schliesslich flexibel… Dort ist es trocken, heiss und sonnig. Seit etwa 2 Jahren gibt es auch eine Autobahn, die Colombo und den Süden verbindet. Dies erspart einem ein paar Stunden Autofahrt! Bevor man den Expressway allerdings erreicht, muss man sich durch den Stadtverkehr von Colombo durcharbeiten. Und der kann ganz schön ‚heavy’ sein und alleine die Fahrt bis zum Start der Autobahn dauert 2 Std.

Die ersten paar Tage waren wir in der Gegend von Galle, Mirissa, Matara und Tangalle. Es gibt da auch Wale und grosse Delphin-Kolonien, aber leider ist jetzt nicht Saison dafür, obschon es überall Angebote gibt mit Wale-Watching Booten. Da wir es wussten, haben wir erst gar keinen solchen Boot-Trip gebucht. Lonely Planet sei dank!!! Da die Hochsaison erst im Dezember so richtig startet, braucht man auch nicht im Voraus ein Zimmer zu reservieren. Die ersten drei Nächte waren wir in Mirissa und haben in einer Cabana mit Sicht auf den Ozean unser Häuschen bezogen. Von dort aus machten wir Ausflüge in die nähere Umgebung. Die Dörfer am Meer leben vor allem vom Fischen. Entlang der Küsten gibt es überall ‚Fischmarkets’ und man kann den Fischern beim Muddle-Fishing zuschauen. Beim Muddle-Fishing fahren sie mit einem Boot etwa 1km von der Küste weg und legen das Netz mit 2 Enden ins Meer. Am Netz gespannt sind viele Bojen, damit das Netz nicht untergeht. Dann ziehen die Fischermen das Netz vom Land aus an beiden Enden immer weiter zusammen, bis es schlussendlich mit den gefangenen Fischen wieder an Land ist. Pro Seite ziehen etwa 10 – 12 Männer, die auch im Chor den speziellen Muddle-Song dazu singen. Dafür ist harte Knochenarbeit im Team gefragt, denn es ist das Einkommen vieler Familien!

Überall gibt es Fischmarktes. In den Dörfern sind es meist ein paar Tische und in Negombo (nördlich von Colombo) gibt es einen täglichen grossen Fischmarkt. Um live dabei zu sein, wenn die grossen Fänge ausgeladen, zerschnitten und verkauft werden, heisst es früh Tagwache. Das Leben dort startet kurz nach 5.00 Uhr und das Schreien der Verkäufer muss man erleben…. Es gibt auf diesem Markt Fische, von denen wir nicht mal wussten, dass sie existieren. Grosse, kleine, farbige und auch wenige uns Bekannte wie Tuna oder Red Snapper. Der Geruch ist ziemlich stark und am besten geht man mit leerem Magen….

Nach dem fast 30 Jahre dauernden Bürgerkrieg herrscht zum Glück seit May 2009 endlich wieder Frieden im Lande. Obschon auch vorher das Land bereist werden konnte, boomt seit Kriegsende der Tourismus sehr stark und ist eine wichtige Einnahmequelle und somit auch Arbeitgeber in vielen Regionen. Man kann fast zuschauen, wie sich die Gebiete entwickeln, neue Infrastrukturen, Hotels, Restaurants oder andere Bauten entstehen.

Und hier noch ein paar Infos über Sri Lanka:

Reis

Der Reis gehört praktisch zu jeder Mahlzeit dazu. Es gibt unzählige verschiedene Sorten von Reis in Sri Lanka. Im Vergleich zu Kartoffeln, die hier teuer sind, ist der Reis aus der ceylonesischen Küche nicht wegzudenken. Ein Beispiel: 6 Angestellte essen pro Woche zusammen rund 20 kg Reis. Und der muss zuerst mal organisiert werden… Ein solches Reisland hat natürlich auch die entsprechende Infrastruktur. Es gibt spezielle Reisläden, wo etwa 8 verschiedene Sorten Reis im Offenverkauf angeboten werden. Und auch sonst hat jeder grössere Lebensmittel-Laden dies im Angebot.

Sprachen

Sinhala, Tamil und Englisch sind die drei Landessprachen. Je nach Gebiet ist die eine oder andere stärker verbreitet. Mit zunehmender Entwicklung sprechen immer mehr Leute Englisch und dies vor allem in den Touristengebieten.

Transportmittel

S.L.T.B. – Sri Lanka Transport Board

Sehr viele Einheimische reisen in den unzähligen Bussen durchs Land. In jedem Dorf gibt es einen zentralen Bus-Terminal, wo immer viel Treiben herrscht. Der Bus ist neben dem Tuc-Tuc ein wichtiges Transportmittel im ganzen Land. Manchmal fahren die wahnsinnig schnell und liefern sich untereinander Rennen, damit jeder er erste ist, der die Passagiere einsammeln kann. Sie überholen alles, was sich ihnen in den Weg stellt, ob Kuh, Mensch oder Auto. Ganz nach dem Motto: Der Stärkere gewinnt. Auch sind die Busse zum Bersten voll und auf gewissen Strecken gibt es dann nur noch Stehplätze. Ist ja zum Teil bei unserem ZVV auch so…

Schulsystem

In Sri Lanka gehen die Kinder mit 6 Jahren zur Schule. Es wird unterschieden zwischen den Government-Schulen, die nur ganz wenig kosten wie 200 Rupien (CHF 2.70) für ein Semester und den Privatschulen, die mit 100’000 Rupien (CHF 13’500) für ein Semester einiges teurer sind. Ab dem ersten Jahr lernen alle bereits Englisch. Getragen werden Schuluniformen. Die Jungs in Hosen und die Mädchen in Röcken. Das System wurde zur Zeiten der Engländer eingeführt und besteht bis heute. Die Kinder wohnen teils auch in abgelegenen Dörfern und haben einen langen Schulweg. Die Bus-Terminals sind zwischen drei und vier voll von Schülern, die sich wieder auf den Heimweg machen.

Religionen

Wie vielerorts auf der Welt haben auch die Religionen Sri Lanka in verschiedene Gebiete geteilt. Und trotzdem mischen sich die verschiedenen Religionen wie Buddhismus, Hinduismus, Islam und Christen in allen Gegenden. Es gibt auf der Insel verteilt verschiedene Pilgerstätte, wie zum Beispiel der bekannte Berg Adam’s Peak oder Kataragama im Süden. Auch die Stadt Kandy ist bekannt, wo sich der Tempel mit dem heiligen Zahn vom Buddha befindet.

Auf 100 Einheimischen sind die verschiedenen Religionen aufgeteilt wie folgt:
69 Buddhisten, 8 Muslim, 7 Hindu, 6 Christen, 10 andere

Bevölkerung

In Sri Lanka leben rund 20.8 Mio. Menschen. Die jährliche Inflation beträgt heute etwa 5.9 % und Arbeitslose sind ca. 5.8 % registriert. Das ca. schreibe ich bewusst, da diese Zahl meiner Meinung nach mit Fragezeichen zu betrachten ist. Das Leben vor allem in den ländlichen Gebieten ist hart, wie wir selbst sehen und auch hören konnten. Um ein wenig Geld zu verdienen, müssen sie sehr, sehr viel machen für ihr Einkommen und auch erfinderisch sein.

Tsunami-Memorials in Seenigama (bei Hikkaduwa)

Der starke Tsunami am 26. Dezember 2004 hat auch Sri Lanka stark getroffen. Im ganzen Land kamen entlang der Küsten über 30’000 Menschen ums Leben. Die betroffenen Gegenden haben heute verschiedene Gedenkstätte errichtet. Zwei davon haben wir mit unserem Driver besucht. Sie liegen unweit von Galle im Süden entfernt. Die 20m hohe Buddha-Statue erinnert an die Höhe der Welle, die auch in Sri Lanka viel Unheil anrichtete. Eine weiterer Ort zum Gedenken liegt nur unweit dieses Buddhas, und gedenkt der über 1’270 Personen, die im Zug entlang der Küste unterwegs von Galle Richtung Norden mitgerissen wurden. Im Dorf selbst kamen nochmals 250 Personen ums Leben und es hat praktisch jede Familie ein Mitglied oder Verwandter verloren.

See you back home!

Wir haben noch knapp 12 Std.  hier im  wunderschönen Sri Lanka. Diese werden wir nochmals so richtig geniessen und uns vom Leben und den vielen lachenden Gesichtern anstecken lassen. Wir bringen das Lächeln und die Lebensfreude mit nach Hause….

Mit diesem Blog melde ich mich zum letzten Mal aus meinem Sabbatical in lovely and wunderful Sri Lanka. Ich hatte ein ganz tolles Time-Out, habe viel Neues erfahren und tolle, liebenswerte Menschen kennengelernt. Lange Rede – kurzer Sinn: Ich hatte eine einmalige Zeit hier, konnte Distanz gewinnen, mich gut erholen und abschalten. Natürlich freue ich mich auch, euch alle bald mal wieder persönlich zu sehen. Auf ein nächstes Mal back home in Switzerland….

Wir senden euch die letzten lieben Grüsse aus meinem Sabbatical und unseren Ferien!!!

Barbara & Thomas –> baebsu

Anmerkung zu den Fotos: Die Menschen hier sind gegenüber Fremden und auch Kameras sehr positiv eingestellt. Einige wollen sogar speziell, dass man von ihnen Fotos macht:

2 Kommentare zu “Sri Lanka erleben…

  1. Ciao Cara,
    …….so I would say enjoy the last day and see you soooooonnn:-)
    kind regards & hug
    isa

    • Liebe Isa
      Die kalte und nasse Schweiz hat uns wieder… Seit gestern Abend sind wir wieder zu Hause. Grausam kalt und triste… Thoma ging heute schon wieder ins Büro und ich bin am Waschen und Gepäck ausmisten. Nächste Woche geht es auch bei mir wieder los. Vielleicht sehen wir uns ja dann auf dem Zug. Arbeitest du noch? Sicher ist dein Bäuchlein ein ganz grosses Stück gewachsen und du zählst die Tage bis zur Geburt. Hoffe natürlich, dass alles bei dir in Ordnung ist.
      Umarmung, Barbara

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